Die Top 5 Mythen über Hundefutter

Mythos 1: Getreide ist schlecht für deinen Hund
     Getreide ist nicht schlecht für deinen Hund
     Verursacht Getreide Allergien beim Hund?
     Was sind bekannte Getreidearten und wie machen sie sich im Hundefutter?
     Darf ein Hund Reis essen?
Mythos 2: Tierische Nebenprodukte im Hundefutter sind schlecht
     Was sind tierische Nebenprodukte?
     Sind tierische Nebenprodukte schlecht für deinen Hund?
Mythos 3: Rohfütterung kann beim Hund zu Magendrehungen führen
Mythos 4: Dein Hund sollte sich wie ein Wolf ernähren
Mythos 5: Kohlenhydrate sollten nicht zusammen mit Fleisch gefüttert werden

Für Hunde gibt es mittlerweile Trockenfutter, Nassfutter, Barfen, getreidefreies Futter, glutenfreies Futter, veganes Hundefutter und vieles mehr. Gerade was die Ernährung angeht haben sich in der Vergangenheit viele Mythen gebildet. Wir wollen in diesem Beitrag kurz darüber sprechen, welche Top-5 Mythen sich bei Hundefutter eingeschlichen haben und wie du diese entlarven kannst. Dies hilft dabei ein gutes Futter für deinen Hund zu finden.

Getreidefeld vom blauem Himmel
Getreide ist die häufigst vorkommende Zutat in der Nahrung von Mensch und Tier

Mythos 1: Getreide ist schlecht für deinen Hund

Fangen wir ganz einfach mit der Definition von Getreide an:

“Der Begriff Getreide ist eine Sammelbezeichnung für landwirtschaftlich kultivierte, einjährige Pflanzenarten, die aus der Familie der Gräser (bot.: Poaceae) stammen und einsamige Früchte tragen. Die Früchte werden als Körner bezeichnet und stellen weltweit die Hauptnahrungsquelle für Menschen und Tiere dar. Der Begriff Getreide leitet sich von dem althochdeutschen Wort gitregidi ab; Was etwa so viel heißt wie Ertrag, Besitz oder das, was getragen wird.” Quelle: https://www.lebensmittellexikon.de

Ein Hund steht im Kornfeld
Getreide im Hundefutter - geht das? Es ist bei Weitem nicht so schlecht wie oft angenommen

Getreide ist nicht schlecht für deinen Hund

Der Mythos, das jeder Hund möglichst getreidefrei ernährt werden sollte leitet sich davon ab, dass Hunde im Gegensatz zum Menschen besser Energie aus Proteinen und Fett verwerten können als aus Kohlenhydraten. Stärkereiche Zutaten, wie Getreide, sind allgemein schlechter für Hunde zu verdauen und zu verwerten. Allerdings muss man beachten, dass Getreide und andere Kohlenhydratquellen für Hunde aufgeschlossen werden können. Zum Beispiel sind Kohlenhydratquellen wie Haferflocken, Reis und Süßkartoffeln, wenn sie ordentlich aufgeschlossen worden sind, gesund und können sogar als Schonkost für Hunde eingesetzt werden.

So haben wir mit unserer Tierärztin hochwertige Hundefutter entwickelt, die mit Süßkartoffel, Reis oder Haferflocken als Kohlenhydratquellen gut verdaulich sind und alle wichtigen Nährwerte für deinen Hund liefern. Du findest alle rassespezifischen Trockenfutter in unserer Übersicht im Onlineshop.

Verursacht Getreide Allergien beim Hund?

Nein, Getreide verursacht nicht zwangsläufig Allergien. Sowieso wird der Begriff Allergie bei Hunden und Hundefutter häufig missverstanden. Einige Hunde entwickeln zwar Unverträglichkeiten gegen bestimmte Zutaten, aber nur selten löst eine bestimmte Zutat eine Allergie aus. Um das Risiko einer Unverträglichkeit zu minimieren solltest du allerdings darauf achten, dass dein Hund ausgewogen ernährt wird.  

Getrocknete Getreidekörner
Die meisten Hunde haben keine Getreideallergie oder Getreideunverträglichkeit. Nur wenige Hunde entwickeln eine Unverträglichkeit, wenn sie Futter mit Getreide fressen

Was sind bekannte Getreidearten und wie machen sie sich im Hundefutter?

Die bekanntesten Getreidearten sind wohl Weizen, Roggen und Gerste. Allerdings gibt es darüber hinaus noch viel mehr Getreidesorten. So gehören unter anderem auch Dinkel, Reis, Matif Weizen zu den Getreiden. Die unterschiedlichen Sorten werden immer öfter in der Futtermittelbranche eingesetzt, so auch im Hundefutter. In der kürzeren Vergangenheit werden jedoch immer öfter die verschiedenen Hundefutter mit Begriffen wie “getreidefrei” gelabelt. Da stellt sich die Frage, warum und in welcher Form dies relevant ist oder ob bestimmte Getreidearten im Hundefutter schädlich sein könnten oder gar Allergien verursachen könnten. Um diese Problematik genauer zu verstehen, wollen wir uns ein paar Getreidearten im Detail anschauen.

Weizen für Hunde

Eins vorweg: Weizen gehört zu den Süßgräsern, ist ein Ährengras und nimmt im Landschaftsbau die größte Fläche weltweit ein. Es ist die häufigste, beliebteste und wirtschaftlich wichtigste Getreideart der Welt. Der Grund dafür ist einfach: Es ist sehr reich an Kohlenhydraten und wird daher als Kohlenhydratquelle sowohl in menschlicher als auch tierischer Nahrung eingesetzt.

Außerdem verfügt Weizen über einen natürlichen Kleber, der Getreide sehr beliebt fürs Backen macht. Der natürliche Kleber im Weizen hat leider nicht nur Vorteile. Sowohl Tiere als auch Menschen, die eine Glutenunverträglichkeit besitzen, reagieren dadurch auf weizenhaltige Nahrung. Grundsätzlich ist der Einsatz von Weizen in Hundefutter allerdings unbedenklich, wenn das Getreide Teil eines hochwertigen Futters ist. 

Ein Weizenhalm vor weißen Hintergrund
Weizen ist das weltweit meistangebaute Getreide

Dinkel für Hunde

Dinkel ist mit Weizen verwandt und kommt ebenfalls aus der Familie der Süßgräser. Es wird oft als Alternative für Weizen eingesetzt, so auch im Hundefutter. Dabei wird Dinkel im Gegensatz zu Weizen nicht aus wirtschaftlichen Gründen eingesetzt sondern vielmehr aufgrund der guten Verdaulichkeit und der besseren Nährstoffe. Das was genau ist an den Nährstoffen anders? 

Dinkel ist in erster Linie eine Kohlenhydratquelle, enthält allerdings deutlich mehr Eiweiß als Weizen. Außerdem weist Dinkel eine gesunde Menge an Eisen und Phosphor auf und besticht obendrein durch gute Vitamine aus der B-Gruppe. Dinkel ist also für die meisten Hunde, die nicht an einer Glutenintoleranz oder bestimmten Getreideallergie leiden, eine sehr willkommene und gesunde Zutat.

2 Hände halten getrocknete Dinkelkörner
Dinkel ist eine tolle Weizenalternative und kann vom Hund gut verdaut werden

Gerste für Hunde

Gerste ist eine der wichtigsten Getreidearten, die die Menschheit zu ihrem schon vor über 10.000 Jahren domestizierte. Gerste gehört, genauso wie Dinkel, zu der Familie der Süßgräser und kann ebenfalls gut im Hundefutter eingesetzt werden. Natürlich sollte auch bei dieser Getreideart beachtet werden, dass Gerste viel Gluten enthält und bei einer Glutenintoleranz nicht für den Hund geeignet ist. Sollte dein Hund allerdings keine Anzeichen für Unverträglichkeiten aufweisen, kann Gerste ein guter Lieferant für Vitamine der Gruppe B und andere wichtige Nährstoffe sein. So hat Gerste einen vergleichsweise hohen Anteil an Ballaststoffen (Kalium, Magnesium, Phosphor), durchschnittlich viel Eiweiß und ist, wie alle Getreide, reich an Kohlenhydraten. 

Fun Fact: Tierärzt:innen vertreten die Meinung, dass viele Halter die Unverträglichkeit ihrer Hunde überinterpretieren. Es dauert bis zu zwei Wochen, bis ein Hund ein neues Futter annimmt und ggfs. von einer Unverträglichkeit gesprochen werden kann. Außerdem sind unsere lieben Vierbeiner auch nicht zu unterschätzen. Ein Hund kann sein Futter einige Zeit unangerührt stehen lassen, sofern er weiß, dass Frauchen oder Herrchen ihm danach das “bessere” Futter anbieten. Eins kann jedoch gesagt sein: Ein Hund wird nicht verhungern. Eventuelle Unverträglichkeiten solltest du jedoch frühzeitig mit deinem Tierarzt abstimmen, bevor du selbst auf die Suche nach der Ursache gehst. 

Gerstenfeld
Gerste ist eine gesunde Kohlenhydratquelle mit einem hohen Anteil an Ballaststoffen

Roggen für Hunde

Roggen weist keine großen Abweichungen zu andere Getreidesorten auf. Roggen kommt aus den gemäßigten Breitengraden und gehört ebenfalls zu der Familie der Süßgräser. Als Getreidesorte ist Roggen sehr energiereich. So kann aus Roggen sogar Alkohol gebrannt werden oder er kann in Bio-Treibstoff oder Benzin eingesetzt werden. In den meisten Fällen wird Roggen jedoch im Brot oder Tierfutter eingesetzt

Je nach Tierfutter wird die gesamte Pflanze mit Stängel, Blättern und Körnern genutzt. Oft wird Roggen auch einfach noch grün verfüttert. Im Futter liefert Roggen vor allem Kohlenhydrate und andere Ballaststoffe. Er ist grundsätzlich unbedenklich und kann bei einem gut zusammengesetzten Futter ein wichtiger Bestandteil sein. Nichts desto trotz solltest du darauf achten, ob dein Hund eine Glutenunverträglichkeit oder Allergie gegen Roggen hat.

Darf ein Hund Reis essen?

Grundsätzlich lässt sich sagen: Ja, dein Hund darf Futter mit einem Reisanteil essen. Reis ist eine gute Kohlenhydratquelle und kann deinen Hund mit wichtigen Nährstoffen und Energie versorgen. Für Hundefutter wird der Reis besonders aufgeschlossen, das bedeutet er wird zum Beispiel erhitzt oder sehr fein gemahlen, damit der Hund den Reis gut verwerten kann. Reis ist außerdem glutenfrei und hypoallergen, ist also besonders gut verdaulich und kann von vielen Hunden, die Unverträglichkeiten oder Allergien haben, problemlos gegessen werden. 

Wir haben vor der Fragestellung Darf ein Hund Reis essen? ein Interview mit der Tierärztin und Expertin für Hundeernährung Rebecca Huhmann geführt. Dabei hat sie uns erzählt:

“Der Trend nach getreidefreiem Hundefutter kommt daher, dass viele Menschen beim Hund direkt auch an den Wolf denken. Der Wolf ist ein Fleischfresser und man kann schnell denken, dass der Hund auch ein reiner Fleischfresser ist. Allerdings ist der Hund nach tausenden von Jahren der Domestizierung ein Carni-Omnivor geworden, praktisch ein Allesfresser.” 

Das bedeutet zwar, dass Hunde weiterhin Fleisch als Schwerpunkt im Futter haben sollten, aber auch sehr gut Kohlenhydratquellen, wie Reis, Süßkartoffeln oder Haferflocken verdauen und verwerten können. 

Ist Reis ein Getreide?

Viele unserer rassespezifischen Trockenfutter haben Reis als Kohlenhydratquelle und immer wieder bekommen wir die Frage gestellt, ob Reis ein Getreide ist. Die Antwort ist recht einfach: Ja, Reis ist ein Getreide. Den Mythos, dass Hunde möglichst kein Getreide fressen sollten, haben wir schon im Anfang des Beitrags im Abschnitt Mythos 1 entkräftet. Also bitte nicht vor Hundefutter mit Reis zurückschrecken, denn Reis ist nicht schädlich

Reis werden die Getreidekörner der Pflanze Oryza genannt. Es gibt über 17 verschiedene Reissorten, die aber nicht alle domestiziert sind. Die häufigste Reissorte, die bei uns auf dem Tisch oder im Napf landet ist die Oryza sativa. Unabhängig davon um welche Reissorte es sich handelt, sie enthalten alle viel Energie in Form von Kohlenhydraten, die durch bestimmte Erhitzungs- oder Mahlverfahren für den Hund aufgeschlossen werden können. Wenn der Reis durch solche Verfahren aufgeschlossen wird, so kann er problemlos verfüttert werden bzw. kann aufgrund seiner guten Verdaulichkeit sogar als Schonkost eingesetzt werden. 

Ein Messbecher liegt in einer Schüssel voll Reis
Reis ist ein nahezu glutenfreies Getreide, das gekocht auch als Schonkost für Hunde eingesetzt werden kann

Mythos 2: Tierische Nebenprodukte im Hundefutter sind schlecht

Für uns immer noch verwunderlich, aber der Mythos, dass tierische Nebenprodukt im Hundefutter schlecht sind, von Hunden nicht ordentlich verwertet werden können und unter bestimmten Voraussetzung dem Hund sogar schaden können, hält sich beständig.

Dieser Mythos rührt vermutlich daher, dass tierische Nebenprodukte in Deutschland auf dem Etikett nicht detaillierter ausgewiesen werden müssen. Doch es gibt große Unterschiede zwischen den einzelnen Nebenprodukten. Manche von ihnen sind besser, andere schlechter verdaulich. Die höherwertigen Nebenprodukte können dabei besser vom Organismus aufgebrochen und verdaut werden. Doch was genau sind tierische Nebenprodukte?

Innereien
Tierische Nebenprodukte ist ein umfassender Begriff, der nicht nur tierische Abfälle von niedriger Qualität beschreibt

Was sind tierische Nebenprodukte?

Laut des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) lassen sich tierische Nebenprodukte oberflächlich wie folgt definieren: 

“Alle vom Tier stammenden Reststoffe, die nicht für den menschlichen Verzehr geeignet sind, sind tierische Nebenprodukte. Diese sollen so verwertet und sicher entsorgt werden, dass weder die Gesundheit von Menschen und Tieren, noch die Umwelt gefährdet werden.” (Quelle: BMEL)

Das BMEL weist darauf hin, dass tierische Nebenprodukt vor allem dann bedenklich sind, wenn sie nicht richtig verarbeitet oder entsorgt wurden und somit Krankheiten übertragen können. Hierbei ist es besonders wichtig sich die drei Kategorien der tierischen Nebenprodukte anzusehen. Die Kategorie gibt an, welche tierischen Nebenprodukte mit einem höheren und welche mit einem niedrigeren Krankheitsrisiko behaftet sind.

Nachfolgend haben wir dir ein paar Beispiele für tierische Nebenprodukte mit ihrer jeweiligen Kategorie zusammengefasst (Quelle: BMEL):

  • Tierische Nebenprodukte der Kategorie 1 (Material mit einem hohen Risiko): 
    • Heim-, Zoo- und Zirkustiere
    • Wildtiere, wenn der Verdacht besteht, dass sie mit einer auf Mensch oder Tier übertragbaren Krankheit infiziert sind,
    • Küchen- und Speiseabfälle von international eingesetzten Verkehrsmitteln
  • Tierische Nebenprodukte der Kategorie 2 (Material mit einem mittleren Risiko): 
    • Tiere, die auf anderem Wege zu Tode kamen als durch Schlachtung oder Tötung zum menschlichen Verzehr, einschließlich Tieren, die zum Zweck der Seuchenbekämpfung getötet werden
    • Föten, Eizellen, Embryonen und Samen, die nicht für Zuchtzwecke vorgesehen sind und tod in der Eischale liegendes Geflügel (Küken)
    • Magen- und Darminhalt sowie Ausscheidungen landwirtschaftlicher Nutztiere (Gülle und Festmist)
    • Tierische Nebenprodukte, die bei der Abwasserbehandlung eingesammelt werden
  • Tierische Nebenprodukte der Kategorie 3 (Material mit einem geringem Risiko): 
    • Schlachtkörperteile und Teile von genuss tauglichen Tieren, wenn sie aus wirtschaftlichen Gründen nicht zum menschlichen Verzehr verwendet werden, sowie nach den Gemeinschaftsvorschriften als untauglich zurückgewiesen wurden, jedoch keine Anzeichen auf Mensch oder Tier übertragbare Krankheiten aufwiesen. Dazu gehören Geflügel Köpfe, Häute und Felle, Hörner und Füße, Schweineborsten, Federn und Blut
    • Materialien von Wasser-, Weich- und Krebstieren, wirbellosen Tieren, Brüterei- und Ei-Nebenprodukten, Eier, getötete Eintagsküken, sofern keine Anzeichen von auf Mensch oder Tier übertragbaren Krankheiten vorliegen
    • ehemalige tierische Lebensmittel

Sind tierische Nebenprodukte schlecht für deinen Hund?

Wie im vorherigen Abschnitt erläutert, werden tierische Nebenprodukte in 3 Kategorien unterteilt. Die in Hundefutter verwendeten Nebenprodukte dürfen ausschließlich aus Kategorie 3 stammen. Zwischen diesen Materialien gibt es durchaus Unterschiede in der Qualität. Als Beispiel: 

Hörner können bis zu 15% Protein beinhalten, was grundsätzlich erstmal ein gutes Gehalt an Protein für den Hund wäre. Per Definition fallen Hörner sogar unter die Kategorie 3 und können in Hundefutter verwendet werden. Das Problem: Protein ist in den verschiedenen Nebenprodukten auf verschiedene Weise gebunden und kann somit unterschiedlich gut vom Hund aufgenommen werden. So kann beispielsweise das Protein aus Hörnern nur bedingt gut vom Hund aufgenommen werden, weshalb die Verwendung von Hörnern in Futter immer fragwürdig ist. Insektenfutter hingegen stellt eine hervorragende Alternative dar. 

Insektenprotein auf einem Löffel
Insektenprotein ist eine besonders gesunde und nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Fleisch in Hundefutter

Insektenprotein ist eine besonders gesunde und nachhaltige Alternative zu herkömmlichem  Fleisch in Hundefutter. Durch sein Aminosäureprofil und seine Zusammensetzung ist Insektenprotein absolut gleichwertig zu Rinder-, Hühner- oder sogar Fischfleisch.

Insektenprotein kann in Deutschland fällt jedoch nur unter gewissen Auflagen unter die Kategorie 3. So unterliegt Insektenprotein einer strengen Regulierung und es darf nur in Tierfutter eingesetzt, wenn es sicher verarbeitet wurde. 

Im Gegensatz zum vorangegangen Beispiel mit den Hörnern ist es aber so, dass Insektenprotein vom Hund beinahe zu 100% aufgenommen und verwertet werden kann. Die Qualität dieses tierischen Nebenproduktes ist also nicht nur vom Herstellungsgrad sehr hoch, sondern auch als bekömmliche und wichtige Zutat in Hundefutter. Obendrein ist Insektenprotein sogar deutlich nachhaltiger als herkömmliches Fleisch, liefert sehr ähnliche Nährstoffe, ist teilweise besser verdaulich, ist hypoallergen und ist von der Qualität deutlich hochwertiger als das ein oder andere tierische Nebenprodukt aus der Fleischindustrie. Wir haben hierzu einen sehr ausführlichen Beitrag mit dem Titel Insektenfutter - Die nachhaltige Alternative für Hühner, Hunde & Katzen verfasst. 

Tierische Nebenprodukte sind also von der Qualität keineswegs zwingend schlecht und man kann auch nicht pauschalisieren, dass tierische Nebenprodukt dem Hund schaden - bei manchen Nebenprodukten ist sogar das Gegenteil der Fall! 

Mythos 3: Rohfütterung kann beim Hund zu Magendrehungen führen

Magendrehungen sind bei Hunden nicht gerade ungefährlich. Sollte dein Hund Symptome einer Magendrehung haben, solltest du so schnell wie möglich einen Tierarzt aufsuchen, da eine Magendrehung sogar lebensbedrohlich für einen Hund sein kann. Doch was führt zu solchen Magendrehungen?

Laut einer Studie Purdue Institute of the University of Lafayette von 2004 können zwei Dinge zu einem erhöhten Risiko von Magendrehungen führen:

  • Die Fütterung von zu viel Trockenfutter
  • Die Fütterung mit hauptsächlich Fleisch und Knochen

Quelle: (“Multiple risk factors for the gastric dilatation-volvulus syndrome in dogs: a practitioner/owner case-control study  [1997]” Glickman, L.T. (Purdue University, West Lafayette, IN.) Glickman, N.W. Schellenberg, D.B. Simpson, K. et al.)

Laut dieser Studie ist vor allem das Gewicht des Futters für eine Magendrehung verantwortlich. Das von Trockenfutter nach dem Verzehr aufgenommene Wasser führt zu einer starken Gewichtszunahme und kann somit die Ursache für eine Magendrehung sein. 

Ähnlich verhält es sich, wenn Hunde viel oder hauptsächlich mit rohem Fleisch und Knochen gefüttert werden. Die Portionen sind oft schwerer und Dehnen die Magenwände deutlich aus. Eine ausgewogenen Fütterung mit Gemüse oder sogar Lebensmittelabfällen von Menschen reduziert laut der Studie dieses Risiko. Die Studie zeigt sogar auf, dass kohlenhydratreiche Zutaten dazu führen, dass eine Mahlzeit mit viel rohem Fleisch und Knochen deutlich leichter zu verdauen ist als Mahlzeiten, die nur aus Fleisch und Knochen bestehen. 

Kurzum: Zutaten wie Gemüse oder Getreidesorten können das Gewicht der Futterration reduzieren und sorgen nicht für eine Dehnung der Magenbänder.

Mops sitzt unter einer Decke
Ein Hund, der zu viel Futter oder zu viel rohes Fleisch und Knochen bekommt kann Magenprobleme entwickeln

Mythos 4: Dein Hund sollte sich wie ein Wolf ernähren

Da der Wolf der nächste Verwandte des Hundes ist, gehen viele Hundehalter:innen davon aus, dass ihr Hund sich genau wie ein Wolf ernähren sollte. Normalerweise bedeutet dies viel rohes Fleisch, Knochen, wenig Gemüse und Getreide. Ebenso wird mit einer “wölfischen” Ernährung das Barfen in Verbindung gebracht. Wer mehr über das Barfen erfahren möchte, findet mehr dazu in unserem Beitrag Die Vor- und Nachteile von Barfen.

In einem Interview mit der Tierärztin und Expertin für Hundeernährung Rebecca Huhmann erzählt sie uns:

“Der Trend nach getreidefreiem Hundefutter kommt daher, dass viele Menschen beim Hund direkt auch an den Wolf denken. Der Wolf ist ein Fleischfresser und man kann schnell denken, dass der Hund auch ein reiner Fleischfresser ist. Allerdings ist der Hund nach tausenden von Jahren der Domestizierung ein Carni-Omnivor geworden, praktisch ein Allesfresser.” 

Es ist also nicht so, dass sich der Hund genauso wie ein Wolf ernähren muss. Bei einer Fütterung mit einem hohen Anteil von rohem Fleisch und Knochen kann dies ein erhöhtes Risiko für eine Magendrehung mit sich bringen oder zu einer Mangelernährung bestimmter Vitamine und Ballaststoffe

Ein gutes Hundefutter ist ein solches, dass mit erlesenen und ausgewogenen Zutaten auf die Bedürfnisse des Hundes eingeht. Manche Hersteller, wie auch wir, entwickeln daher spezielle Futter für unterschiedliche Hundetypen. So haben wir alle Hunderassen kategorisiert in Bulldoggen, Hütehunde, Jagdhunde, Schäferhunde, Retriever, Minis und Mischlinge. Kein Hundefutter ist das “richtige” für alle Hunde, aber man kann Hundefutter in ihrer Zusammensetzung und ihren Nährwerten deutlich unterscheiden. 

Wolf vor grünem Hintergrund
Obwohl der Wolf der nächste Verwandte des Hundes ist gibt es große Unterschiede in ihrer Ernährung

Mythos 5: Kohlenhydrate sollten nicht zusammen mit Fleisch gefüttert werden

Jeder Hund hat zwar eine unterschiedlich Verdauung, Vorliebe und auch verschieden Anforderung an das Futter, dass Fleisch und Kohlenhydrate am besten getrennt gefüttert werden sollten, ist jedoch ein Mythos, der wohl von der menschlichen Trennkosten abgeleitet wurde.

Allerdings ist dies für den Hund unfundiert. Mehrfach haben wir in diesem Beitrag thematisiert, dass sowohl Fleisch, als auch Kohlenhydrate beim Hund Krankheitsrisiken verringern können. Eine sehr fleischlastige Ernährung kann hingegen zu Veränderungen in der Darmflora führen oder einer Dysbiosen führen. 

Also mach dir keine Sorgen, wenn dein Hund weniger Fleisch frisst oder du ein Hundefutter mit einem geringeren Fleischanteil nutzt. Diese Futter sind voll mit wichtigen Nährstoffen, Kolhenhydraten und gesundem Gemüse und Getreide, dass deinen Hund vollkommen zufrieden stellt. So haben wir bereits einen Beitrag darüber verfasst, was dein Hund essen darf und welche besser nicht. Unter der Berücksichtigung dieser Infos haben wir verschiedene Hundefutter entwickelt. 

Brauner Labrador leckt sich über die Schnauze
Ein gesunder Hund ist ein glücklicher Hund. Eine ausgewogene Ernährung mit gesunden Kohlenhydrat- und Proteinquellen ist wichtig und gesund für jeden Hund

Hinterlasse einen Kommentar

Bitte beachte, dass Kommentare vor der Veröffentlichung freigegeben werden müssen.