Inhalt:
Woher kommen Hühner ursprünglich?
Alte Hühnerrassen
Warum gibt es heute so viele neue Hühnerrassen?
Hybridhühner
Fleischhühner
Legehühner
Zwiehühner
Zwerghühner
Kampfhühner
Exotische Hühnerrassen
Woher bekomme ich Rassehühner?
Hühnerrassen speziell für Anfänger
Es kann im Prinzip nur 2 Gründe geben warum du hier auf diesen Blogbeitrag gestoßen bist: Entweder besitzt du bereits Hühner und willst dich zu den verschiedenen, existierenden Hühnerrassen weiter fortbilden oder du stehst kurz davor dir Hühner anzuschaffen. Doch unabhängig der Gründe warum du hier gelandet bist, möchten wir dir das wichtigste zu den verschiedenen Hühnerrassen erläutern. Die größte Herausforderung dabei ist jedoch zu differenzieren, was das “wichtigste” ist, denn die Hühnerrassen unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht:
- Körpergröße
- Farbe des Federkleids
- Größe der Federn
- Winterleger
- Dominanzverhalten
- Flugfähigkeiten
- Größe der Eier
Und dies sind nur ein paar Unterscheidungsmerkmale. Um das ganze möglichst übersichtlich zu gestalten haben wir den Blogbeitrag in die unterschiedlichen Hühnerarten unterteilt. Hier findest du die wichtigsten Infos und möglicherweise können wir sogar dabei helfen dich für eine Hühnerrasse zu entscheiden.
Hühner gibt es in jeder “Form, Farbe und Größe”.
Woher kommen Hühner ursprünglich?
Um die Entstehung verschiedener Hühnerrassen und Hühnerarten besser nachvollziehen zu können ist es wichtig sich mit der Evolution auseinanderzusetzen.
Vor 150 Millionen Jahre besitzt das Urhuhn noch keine Federn und ist um ein Vielfaches größer als heutige Haushühner. Der Körper ist übersät mit Schuppen und im Gebiss befinden sich riesige, angsteinflößende Zähne. Ja, du hast richtig gehört. Die Rede ist von Raptoren, die in der Evolutionskette der Haushühner eine Position einnehmen.
2008 fanden Forscher der medizinische Fakultät Harvard sogar heraus, dass auch der damals lebende Tyrannosaurus Rex näher mit dem heimischen Haushuhn verwandt ist als mit jedem anderen aktuell auf der Welt lebenden Tier. Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigen, dass der Aufbau der Körpereigenen Kollagen mit denen der Hühner zu 59 % übereinstimmen. Das bedeutet, dass der gefürchtetste Dinosaurier und unser Haushuhn zumindest einen gemeinsamen Vorfahren haben.
Aus den Schuppen sind mit der Zeit Federn geworden, die Zähne haben sich zurückgebildet und die Körper sind kleiner geworden. Die Verwandtschaft ist jedoch bei der Betrachtung des Körperbaus und gerade der Füße offensichtlich.
Doch genug der evolutionären Entwicklung, entscheidend ist auch der geografische Ursprung der Hühner. Aus Schriften geht hervor, dass die Urhühner aus dem asiatischen Raum kommen - genauer gesagt aus China. Mehr dazu findest du im nächsten Abschnitt über alte Hühnerrassen.
Kaum zu glauben, dass unser Haushuhn mit diesem Dinosaurier verwandt sein soll.
Alte Hühnerrassen
Ab wann wird eine Hühnerrasse als alt bezeichnet und warum bezeichnet man sie als alt? Steht die Bezeichnung möglicherweise für ausgestorbene Rassen? Glücklicherweise nicht, der Grund ist ein anderer.
Da heutzutage das Ziel vieler Hühnerhalter die maximale Legeleistung zu sein scheint, sind viele “alte” Hühnerrassen, die nicht auf das Eierlegen optimiert worden sind, aus der Mode gekommen und verlieren traurigerweise ihre Daseinsberechtigung. Diese alten Hühnerrassen werden heutzutage von den modernen, ertragreicheren Hybriden vom Markt vertrieben.
Doch glücklicherweise kehren immer mehr private Halter wieder zur ursprünglichen Züchtung zurück und beschäftigen sich mit dem Erhalt der alten Hühnerrassen. Für den Fall, dass du auch bei der Zucht helfen möchten, haben wir dir Altdeutsche Hühnerrassen für Anfänger zusammengefasst. Was bei der Zucht zu beachten ist, findest du unter Hühnereier ausbrüten.
Es lässt sich also festhalten, dass ältere Hühner nicht zwangsläufig an eine zeitliche Epoche gebunden sind sondern eher an ihre Legeleistung und an die Menge Fleisch, die sie ansetzen.
Ein männliches Lachshuhn - Wohl eine der bekanntesten alten Hühnerrassen.
Was ist die älteste Hühnerrasse?
Diese Frage möchten wir euch gerne etwas ausführlicher beantworten. Zum einen beschäftigen wir uns mit der Frage was der Urahn aller Haushühner ist, zum anderen möchten wir dir erläutern, was die älteste deutsche Hühnerrasse ist.
Bankivahuhn - so lautet der Name der ersten domestizierten Hühnerrasse der Welt. Dieses wurde vermutlich bereits 6000 v. Chr. in China domestiziert, auch wenn die ersten Niederschriften über Haushühner aus dem Jahr 1400 v. Chr. stammen. Erst ab circa. 800 v. Chr. begannen Haushühner außerhalb Asiens an Popularität zu gewinnen und zunächst verbreiteten sie sich nur allmählich über alle Regionen.
Die Tatsache, dass Hühner sich leicht transportieren ließen, verhältnismäßig wenig Wasser benötigen und obendrein ein zuverlässiger Proteinlieferant waren, brachte Hühner nach und nach immer mehr in den Fokus von Händlern. Als in der Bevölkerung die durchweg positiven Aspekte erkannt wurden, stand der rasanten Ausbreitung nichts mehr im Weg. Die hatte zur Folge, dass wildeste Kreuzungen mit anderen Wildhuhnarten nicht mehr vermieden werden konnten.
Die Römer erkannten schlussendlich das wahre Potential und begannen im großen Stil an die Tiere als Fleisch- und Eierlieferanten zu züchten und noch beliebter zu machen. Die Römer verwirtschaftlichten die Haltung derart stark, dass bereits im 1. Jahrhundert n. Chr. von Lucius Iunius Moderatus Columella ein umfangreicher Ratgeber zur Haltung verschiedener Rassen verfasst wurde.
Das männliche Bankivahuhn ist wesentlich prächtiger als das weibliche Exemplar.
Aufgrund der Vielfalt, der schnellen Ausbreitung und der lückenhaften Überlieferung konnte schon schnell nicht mehr nachvollzogen werden, welche Rasse zu welche Zeitpunkt entstand bzw. verschwand. Erst Jahrhunderte später wurde die Dokumentation wieder aufgenommen, wodurch wieder Struktur in die Aufzeichnungen kam. Somit konnte die folgende Hühnerrasse als die älteste, deutsche Hühnerrasse verzeichnet werden.
Bergischer Kräher - das ist der Name der ältesten Hühnerrasse Deutschlands. Gerüchten nach kam der Graf von Berg mit seinen Knappen nach einem gescheiterten dritten Kreuzzug auf dem Heimweg vom Weg ab. Das Krähen eines Hahns führte sie zurück auf den richtigen Weg, so dass der Graf den Hahn samt der Hennen 1190 mit ins Bergische Land vom heutigen Nordrhein-Westfalen brachte.
Der Bergische Kräher erhielt seinen Namen durch seine außergewöhnlichen Kräheigenschaften. Sein Krähen ist überdurchschnittlich lang und laut, weshalb der bergische Kräher zu dein Langkrähern gehört und er oftmals als Gewinner von Krähwettbewerben hervorgeht.
Leider sind die Bergischen Kräher, auch Kräher über den Berg oder Bergkräher genannt, sehr selten und gelten nach der Liste der GEH als extrem gefährdet. Im Jahr 2016 wurden weniger als 300 Zuchttiere gezählt.
Eine Zucht dieses Tieres bedarf aufgrund seiner Seltenheit viel Erfahrung. Daher kann die Nachzucht dieser uralten Hühnerrasse leider nicht jedermann empfohlen werden kann.
Warum gibt es heute so viele neue Hühnerrassen?
Diese Frage lässt sich tatsächlich leicht durch zwei kurze Antworten beantworten:
Zum einen wird der Markt durch die Industrie und unsere Konsumgesellschaft geprägt, wodurch Ansprüche an die einzelnen Rassen steigen. Die alten Hühnerrassen können leider den heutigen Anforderungen an Legeleistungen und Fleischertrag nicht mehr gerecht werden, weshalb sie den neuen Fleischhühnern, Legehühnern oder Hybridhühnern weichen müssen. Diese Rassen sind durch ihre Zucht hochgradig optimiert und können somit die individuellen Ansprüche zur maximalen Wirtschaftlichkeit der Industriellen befriedigen.
Zum anderen hat nicht nur die Industrie neue und höhere Ansprüche, sondern auch die Hühnerhaltung im privaten Garten. Die Hühner sollen optisch schön anzusehen sein, zeitgleich eine hohe Legeleistung an den Tag legen, einen guten Sonntagsbraten abgeben und womöglich noch in der Lage sein, den Winter ohne Stall draußen zu leben. Um eine Rasse zu gewinnen, die all diese Eigenschaften vereint werden verschiedenste Rassen auf Teufel komm raus miteinander gekreuzt. Dies hat zur Folge, dass es derart viele neue Rassen gibt.
Glücklicherweise tendiere immer mehr Privatbesitzer und Züchter dazu, wieder ältere Hühnerrassen zu züchten und diese wertzuschätzen. Zu unserer Freude haben viele Halter erkannt, dass es nicht immer nur um eine gute Legeleistung oder einen großen Fleischanteil geht, sondern vielmehr um das gute Wesen der Hühner an sich und ihre wundervollen Charakterzüge.
Oder siehst du das etwa anders?
Hybridhühner
Hühner, die nicht reinrassig sind und bei denen das Hauptaugenmerk entweder auf der gewerblichen Eierproduktion oder auf der gewerblichen Fleischproduktion liegt, werden als Hybridhühner bezeichnet.
Bei Hybridhühnern wird der Erhalt einzelner Rassen vernachlässigt und die Produktivität bzw. die Fleischausbeute steht im Vordergrund.
Die Zucht reiner Hybridhennen hat einen ausschließlich wirtschaftlichen Hintergrund. Legehennen können am Ende ebenfalls für die Fleischindustrie verwertet werden, Fleischhühner legen während der Mast Eier. Somit wird in der Industrie versucht, zwei optimale Hybride zu fahren, um maximal ertragreich zu sein. Die Tatsache, dass dabei Mischlingshühner entstehen, besitzt einen niedrigen Stellenwert.
Der Drang auf schnelles Wachstum und maximale Eierproduktion hat zur Folge, dass kaum noch eine Biodiversität vorliegt. Diese fehlende biologische Vielfalt muss durch Hobbyzüchter aufgefangen und kompensiert werden. Glücklicherweise wird dies in der Vergangenheit wieder vermehrt betrieben und immer mehr Züchter haben sich dem Erhalt älterer Rassen verschrieben.
Fleischhühner
Wie bereits zuvor erwähnt, werden in der Industrie kaum noch Rassehühner eingesetzt, da die Verwendung von Hybridhühner wirtschaftlicher ist. Abhängig von ihrer Veranlagung werden diese Hybridhühner zu Fleischhühnern oder zu Legehühnern. In diesem Abschnitt möchten wir uns vorerst mit den Fleischhühnern auseinandersetzen. Wozu diese dienen ist wohl relativ selbsterklärend.
Die meisten Hühner, die in unseren Breitengraden verzehrt werden, sind sogenannte Fleischhühner. Diese Hühner zeichnen sich durch ihre herausragenden Mästeigenschaften aus.
Auch wenn dies das naheliegendste ist, Fleischhühner sollten nicht mit mehr Futter als normal gefüttert werden. Ihr Grundumsatz ist so ausgerichtet, dass die Hühner bereits bei den normalen Futtermengen einen guten Fleischansatz bilden. Doch aufgepasst. Aufgrund des Stoffwechsels neigen Fleischhühner leider zur Fettsucht, daher ist speziell bei der Futterwahl darauf zu achten, was den Tieren verabreicht wird. Glücklicherweise ist der Geflügelkonsum in Deutschland nach 15 Jahren des Anstiegs endlich wieder leicht rückläufig.
Doch woran erkennst du nun, ob es sich bei deinem Huhn um ein Fleischhuhn oder ein Legehuhn handelt? Das lässt sich relativ leicht vom Gewicht der Tiere ableiten. Typische Fleischhühner bringen nämlich ausgewachsen nicht selten ein Gewicht von 4 bis 5,5 kg auf die Waage. Außerdem hat das hohe Gewicht zur Folge, dass die Tiere oftmals bewegungsfaul sind und teilweise schlechte Flugeigenschaften aufweisen. Somit gestaltet sich die Haltung von Rasse-Fleischhühnern erstaunlich einfach. Welche Rassen sich dazu bestens eignen kannst du hier nachlesen.
2020 verzehrte der Deutsche über 30 kg Hühnerfleisch pro Kopf.
Legehühner
Ähnlich wie bei Fleischhühnern ist nicht besonders schwer zu erraten, wozu Legehühner dienen. Richtig - zum Legen von maximal vielen Eiern. Legehühner sind durch die Zucht derart optimiert worden, dass sie Spitzenlegeleistungen von bis zu 320 Eiern im Jahr erreichen. Viele Rassehühner schaffen vergleichsweise nur 180 - 220 Eier pro Jahr. Eine derartige Höchstleistung abliefern zu können erfordert eine besondere nährstoffreiche Ernährung.
Oftmals reicht das normale Alleinfuttermittel für Hühner nicht aus um das maximale Legevermögen aus den Tieren herauszuholen. Private Halter haben daher in der Vergangenheit - trotz fehlender Zulassung - oft auf Insektenfutter zurückgegriffen. Glücklicherweise liegt der EU seit August 2021 eine Zulassung für die Larven der schwarzen Soldatenfliege vor. Zusammen mit unserer Tierärztin haben wir Europas erstes Alleinfuttermittel für Hühner auf Insektenbasis entwickelt, unsere Bug Pellets. Die Pellets und die getrockneten Larven unterstützen durch ihren hohen Kalziumbedarf deine Hühner bei der Entwicklung von Eierschalen und sind durch das hervorragende Phosphor-Kalzium-Verhältnis besonders leicht verdaulich.
Zwiehühner
Der Begriff Zwienutztier ist in der Landwirtschaft weit verbreitet. Er beschreibt ein Tier, dass die Eigenschaften zweier unterschiedlicher Zuchtrassen miteinander vereint. So gibt es bspw. Zwiekühe, die sowohl der Milch- als auch Fleischgewinnung dienen. Oder eben Zwiehühner, die der Fleisch- sowie der Eigewinnung dienen.
Doch was unterscheidet jetzt das Zwiehuhn vom Hybridhuhn? Hybridhühner sind wesentlich stärker einseitig veranlagt. Das soll heißen, dass Zwiehühner sowohl viele Eier legen als auch einen guten Sonntagsbraten abgeben können, Hybridhühner einseitig jedoch immer besser performen werden. So bringt ein gutes Zwiehuhn gerne an die 3,5 kg zustande und legt obendrein eine akzeptable Legeleistung an den Tag. Der Hahn schafft es oftmals sogar bis zu 4,5 kg auf die Waage zu bringen.
Im Anbetracht der Tatsache, dass Hybridhühner auf der einen Seite mehr Eier legen und auf der anderen mehr Fleisch ansetzen stellt sich oftmals die Frage, wer überhaupt an Zwiehühnern interessiert ist.
Die Antwort ist einfach: Quasi jeder Privathalter. Die Legeleistung von Legehennen und der Fleischertrag von Fleischhühnern übersteigen nämlich den Bedarf der Personen mit Hühnerhaltung im privaten Garten bei Weitem. Auf der anderen Seite will keiner auf eine der beiden ertragreichen Eigenschaften der Tiere verzichten.
Einigen Züchtern ist es schlussendlich gelungen Hühnerrassen zu züchten, die die geforderten Eigenschaften der Privathalter erfüllen. Diese Rassen eignen sich ausgezeichnet für die Haltung im privaten Garten. Sie legen regelmäßig Eier, haben keine allzu hohen Ansprüche an die Haltung, machen sich gut als Sonntagsbraten und sind obendrein was fürs Auge. Man kann sagen, sie sind wahre Alleskönner. Typische Rassen sind:
- Amrock
- Ramelsloher
- Sundheimer
- Welsumer
- Sulmtaler Hühner
- Sussex
- Wyandotten
Einige dieser Rassen eignen sich hervorragend für Anfänger. Mehr dazu findest du dazu unter Hühnerrassen für Anfänger. Wer nur über einen kleinen Garten verfügt, für den haben wir alle Zwerghühner für Anfänger zusammengefasst. Züchtern ist es gelungen, dass es mittlerweile fast jede Rasse im Miniaturformat gibt.
Beim Wyandotten-Huhn lässt sich nicht abstreiten, dass es ins Auge fällt.
Zwerghühner
Zwerghühner sind, wie der Namen schon vermuten lässt, tatsächlich kleine Hühner. Sie gehören weltweit mit zu den beliebtesten Haustieren und gelangen aufgrund ihrer Größe weltweit zu immer mehr Popularität. Dies ist nicht verwunderlich, die kleinen Wesen kann man nur schnell ins Herz fassen.
Das erkannten schon die Chinesen, so dass bereits vor 4800 Jahren die ersten Zwerghühner in China gezüchtet wurden. Die frühe Faszination für die kleinen Hühner erklärt, warum es mittlerweile von fast allen Hühnerrassen Zwerghühnerexemplare gibt.
Das absolute Tolle daran ist, dass sich gerade Zwerghühner entgegen vieler Erwartungen optimal für Anfänger eignen. Sie sind pflegeleicht, zutraulich und zusätzlich robust. Solltest du also jemals mit dem Gedanken gespielt haben dir ein Huhn anzuschaffen, dann kannst du bei Zwerghühnern nicht viel falsch machen. Mehr dazu erfährst du unter Zwerghühner für Anfänger.
Kampfhühner
Kampfhühner - jeder hat von ihnen gehört, doch woran liegt das und unterscheidet Kampfhühner von den bei uns im Garten lebenden Haushühnern?
Der Name ist leider Programm, das lässt sich nicht leugnen. Die Hühner haben einen besonders stark ausgeprägten Kämpfertrieb und ein sehr territoriales Verhalten. Dies hat zur Folge, dass eine Vergesellschaftung mit anderen Rassen quasi unmöglich ist. Gerade bei Kampfhähnen ist darauf zu achten, dass nicht mehr als ein Hahn pro Schar gehalten wird. Andernfalls kommt es unweigerlich zu blutigen, teils tödlichen Auseinandersetzungen, die die Rangordnung festlegen soll. Leider liegt es den Kampfhühnern nicht im Blut sich geschlagen zu geben, weshalb oftmals einer der beiden Hähne sein Leben bei dem Kampf lässt.
Der Kampftrieb ist derart ausgeprägt, dass selbst Kampfhennen nicht mit Nutzhennen in einer Schar vermischt werden. Auch hier kommt es in den meisten Fällen zu blutigen bzw. tödlichen Auseinandersetzungen. Selbst vor Hähnen anderer Rassen macht die Kampfhenne zum Teil keinen Halt und geht auf Konfrontation.
Zwei Kampfhähne inmitten einer Auseinandersetzung.
Und genau diesen Kampftrieb machen sich Halter auf der ganzen Welt seit Jahrhunderten zu Nutze. Bereits vor über 3000 Jahren trugen sich die in Asien oftmals aus religiösen Gründen ausgetragenen Hahnenkämpfe nach Europa. Auch hierzulande stießen die Veranstalter auf große Begeisterung in der breiten Bevölkerung, so dass sich der kommerzielle Hahnenkampf bis heute gehalten hat. Auch wenn diese Sportart in Deutschland verboten ist werden gerade in Spanien und Frankreich immer noch hohe Wetteinsätze auf den Ausgang der Kämpfe geboten.
Glücklicherweise überzeugen Kampfhühner nicht nur durch ihre Kampfeigenschaften, sondern auch durch ihren einzigartigen Charakter, ihrer Anmut und dem Stolz. Gerade die Körperform und -haltung, sowie die Federpracht wirken besonders ästethisch und sprechen ein breites Publikum an.
Die Shamo-Hühner besitzen den für Kampfhühner typischen Körperbau und die Haltung.
Sollte dir die Haltung von Kampfhühnern nach diesem Beitrag zusagen, möchten wir dich darauf hinweisen, dass die Kampfhühner keine besonders hohen Ansprüche an dich haben. Du musst keine Angst vor aggressiven Tieren haben, eher im Gegenteil. Kampfhühner sind bekannt dafür, dass sie eine ausgesprochen enge Bindung zu ihrem Halter aufbauen. Außerdem ist zu beachten, dass die Tiere verhältnismäßig gut fliegen können. Ohne Erfahrung raten wir von einer Haltung solcher Rassen ab. Was du sonst bei der Haltung von Hühnern zu beachten hast, findest du hier:
- Hühnerhaltung im privaten Garten - Das solltest du wissen
- Hühnerhaltung im Winter - So bereitest du deine Hühner auf die kalte Jahreszeit vor
Exotische Hühnerrassen
Auch wenn Kampfhühner schon ausgesprochen exotisch erscheinen, es existieren noch wesentlich exotischere Rassen wie beispielsweise das Phönixhuhn. Doch gerade Anfängern raten wir dringend von der Anschaffung exotischer Hühnerrassen ab. Sie stellen teilweise derart hohe Ansprüche an das Klima, das Futter, den Freilauf oder die Umgebung, dass eine Haltung ohne Erfahrung meist zu Problemen führt. Bitte bedenke, dass es sich bei den Hühnern um Lebewesen handelt und man nicht ausprobieren sollte, ob man der Herausforderung der Haltung gewachsen ist. Die intensive Vorbereitung auf die kommende Zeit ist eine absolute Pflicht eines jeden Halters.
Das Phönixhuhn ist wahrhaftig exotisch.
Woher bekomme ich Rassehühner?
Der ein oder andere wird sich schon länger mit dem Thema Anschaffung von Hühnern befasst haben. Dazu wurden höchstwahrscheinlich schon viele Bücher verschlungen, das Internet durchwühlt und der gesamte Bekanntenkreis mit dem Thema Hühnerhaltung genervt. Doch wahrscheinlich hast du schon eine Wunschrasse im Kopf. Nun stellt sich die allerletzte Frage: “Wo bekomme ich meine Hühner her”?
Je nachdem welche Rasse es werden soll sind die Möglichkeiten zur Beschaffung der Rasse in den meisten Fällen schier endlos. Verschiedenste Züchter, Kleintiermärkte und gerade das Internet bieten eine Vielzahl an verschiedenen Rassen an. Doch hier ist Vorsicht geboten! Nicht jeder Anbieter hält was er verspricht.
So verlockend die Preise verschiedener Anbieter im Netz und in unterschiedlichen Geflügelvereinen sein mögen, wir raten immer dazu, dir einen Züchter aus der Umgebung zu suchen. Kein Buch dieser Welt kann dir so ausführlich und vor allem schnell deine aufkommenden Fragen beantworten können wie ein Züchter, der in den meisten Fällen schon viele Jahre Erfahrungen gesammelt hat.
Möglicherweise wirst du bei dem nahegelegenen Züchter etwas länger auf Nachwuchs warten müssen, eine kompetente Ansprechperson in der Nähe ist jedoch Gold wert und unverzichtbar. Mit Hilfe unseres Ratgebers Hühnereier ausbrüten - Wie du erfolgreich selber Eier ausbrüten kannst kannst du im Nachgang kinderleicht selbst für Nachwuchs sorgen.
Hühnerrassen speziell für Anfänger
Gerade Anfänger sollten unseren Rat aus dem vorherigen Absatz befolgen. Hühnerhaltung ist kein Hexenwerk, besonders da für viele Rassen ähnliche Gegebenheiten ausreichend und zufriedenstellend sind, doch gerade zu Beginn wird für Anfänger vieles neu und ungewohnt sein. Aus diesem Grund ist es besonders ratsam eine kompetente Ansprechperson in näherer Umgebung zu haben, die man mit Fragen zur Hühnerhaltung und Wahl der Rasse löchern kann. Die meisten Züchter sind hier besonders hilfsbereit. Ansonsten können dir sicher unsere Blogbeiträge weiterhelfen. In diesen haben wir die wichtigsten Zahlen, Tipps und Hinweise kurz zusammengefasst.