Futterumstellung Hund - Was gibt es zu beachten?

Wann macht eine Futterumstellung Sinn?
Wie lange dauert eine Futterumstellung und was solltest du bei einer Futterumstellung beachten?
Umstellung von Trocken- auf Nassfutter
Umstellung von Nass- auf Trockenfutter
Futterumstellung bei Welpen

Dein Hund rührt sein Futter nicht mehr an oder hat eine Form von Unverträglichkeit beziehungsweise Allergie entwickelt? Dann musst du dich unweigerlich mit dem Thema Futterumstellung auseinandersetzen. Da es dabei einiges zu beachten gibt haben wir dir in diesem Beitrag alles rund um das Thema Futterumstellung und eventuelle Nebenwirkungen zusammengefasst. Außerdem haben wir einige Tipps für dich, wie du eine Futterumstellung kinderleicht planen kannst.

Weißer Hund steht vor einem Napf
Bei der Futterumstellung deines Hundefutter gibt es einiges zu beachten

Wann macht eine Futterumstellung Sinn?

Die Gründe, warum man seinem Hund ein andere Futter anbieten möchte, sind oftmals sehr unterschiedlich. So kann es sein, dass dein Hund eine Unverträglichkeit entwickelt, alt wird, Diät machen muss oder eventuell sogar mit dir aktiver wird. Daher kann man keinen klaren Zeitpunkt definieren, wann eine Futterumstellung Sinn macht. Doch wie findest du dann heraus, dass es Zeit für eine Umstellung wird? Wir haben für dich die gängigsten Ursachen zusammengefasst, die eine Futterumstellung erforderlich machen:

  • Alter: Dein Hund wird im Laufe seinem Lebens natürlich immer älter. Schon ganz zu Beginn ist er schnell kein Welpe mehr, kurz darauf wird er von einem Teeanger zu einem Erwachsenen und gefühlt viel zu schnell danach wird er auch schon zum Senior. In jeder dieser Lebensphasen benötigt dein Hund andere Nährstoffe in seinem Futter und du musst gegebenenfalls das Futter beispielsweise auf unsere purinarmen Trockenfutter umstellen.
  • Unverträglichkeiten/Allergien: Es kann vorkommen, dass Hunde Unverträglichkeiten oder Allergien von Geburt an aufweisen. In den meisten Fällen entwickelt sie sich jedoch erst im Laufe der Zeit. Verschiedenste Zutaten können dazu führen, dass dein Hund Krankheitssymptome wie Juckreiz, trockenes und schuppiges Fell, Durchfall, Erbrechen und Blähungen an den Tag legt. Berate dich bei anhaltenden Symptomen unbedingt mit deiner Tierärzt:in, um der Ursache auf den Grund zu gehen und gegebenenfalls das richtige Futter für deinen Hund zu finden. Passend zum Thema haben wir den folgenden Beitrag verfasst: Insekten - Die beste Lösung bei Allergien.
  • Medizinischer Eingriff: Nach einem medizinischen Eingriff kann es sein, dass dir empfohlen wird das Futter deines Hundes umzustellen. Häufig kommt dies nach einer Sterilisation oder eine Kastration vor, denn nach solchen Eingriffen ändert sich massiv der Hormonhaushalt deines Hundes und damit einhergehend auch der Stoffwechseln. In diesem Fall kann es Sinn machen das Futter zu wechseln, um es an die neuen Bedürfnisse deines Hundes anzupassen. 
  • Übergewicht: Hunde mit Übergewicht haben auf lange Sicht eine verkürzte Lebenserwartung, weshalb du darauf achten solltest, dass dein Hund nicht zu dick wird. Manchmal kann die Umstellung auf ein kalorienärmeres Futter deinem Hund helfen ein paar ungesunde Pfunde zu verlieren. Viele pruinarme Hundefutter sind kalorienarm und können dabei helfen die ohnehin schon angegriffenen Organe zu schonen. 
  • Freunde: Auch der Bekannten- und Freundeskreis kann dafür verantwortlich sein, dass man zu einem hochwertigen Futter wechseln möchte. Manchmal reicht eine gute Erfahrung eines Freundes oder auch der eigene Wunsch nachhaltiger zu werden. Dann ist es natürlich möglich auch im Laufe des Lebens deines Hundes das Futter umzustellen. Gerade Insektenfutter ist stark im kommen. Wir haben dir im Beitrag Hundefutter mit Insekten - 5 Gründe warum sich der Wechsel lohnt die wichtigen Vorteile zusammengefasst. 

Falls du all diese Kriterien bei deinem Hund ausschließen kannst, so macht es vielleicht Sinn einen Blick in unserem Beitrag Was dürfen Hunde essen und was besser nicht? zu werfen. Möglicherweise hast du deinem Hund bisher auch “Leckereien” gegeben, die nicht gut für Hunde sind. 

Korpulenter Hund liegt auf dem Boden
Manche Hund müssen auf Diät, damit sie ein langes und gesundes Leben führen können


Wie lange dauert eine Futterumstellung und was solltest du bei einer Futterumstellung beachten?

Aus welche Gründen auch immer du eine Futterumstellung in Betracht ziehen solltest, eins steht fest: egal welche Ansprüche dein Hund an sein Futter stellen sollte, für jeden Vierbeiner gibt es in jeder Lebenslage das passende Futter. Klingt das nicht gut? Jetzt ist nur noch die Kunst herauszufinden, welches Futter am besten ist. Mit dieser Fragestellung haben wir uns im Beitrag Welches Hundefutter ist am Besten? befasst. 

Grundsätzlich gibt es bei der Futterumstellung folgende 4 Regeln zu beachten: 

  1. Wenn eine Futterumstellung nicht zwingend erforderlich ist, dann stell nicht um. Für den Fall, dass dein Hund sein bisheriges Futter frisst, er gesund ist, vital, keinen Juckreiz oder andere Symptome aufweist, dann ist es nicht notwendig das Futter umzustellen. Schließlich bedeutet eine Futterumstellung jedes mal eine körperliche Anstrengung für deinen Hund. 
  2. Eine Futterumstellung ist bei kranken Tieren zu vermeiden. Hunde können sehr leicht Dinge miteinander verknüpfen. Das kann dazu führen, dass neue Futter, die während einer Krankheitsphase gefüttert werden, psychisch an dieses Ereignis geknüpft werden und somit gemieden werden. Um dies zu vermeiden, solltest du ausschließlich dann ein Futter umstellen, wenn dein Tier in guter Verfassung ist. 
  3. Lass dir Zeit bei der Umstellung auf ein neues Futter. Die Verdauung deines Hundes kann durch eine plötzliche Futterumstellung schnell gereizt werden. Du solltest dem Organismus Hund also Zeit geben, sich an das neue Futter zu gewöhnen und nicht innerhalb eines Tages zu wechseln. Als Faustregel gilt: eine langsame Umstellung sollte mindestens 7-10 Tage dauern. 

In den ersten Tagen kannst du 25% des neuen Futters und 75% des alten Futters in einer Portion vermischen. Nach ca. 3 Tagen kannst du die Ration schon auf ein 50/50 Verhältnis zwischen neuem und altem Futter ändern. Ab Tag 6 kannst du schon 75% des neuen und nur noch 25% des alten Futters nehmen und nach 10 Tagen kannst du dann 100% des neuen Futters verwenden. 

Ob das Futter letztendlich wirklich angenommen wird, lässt sich erst nach einer Dauer von 14 Tagen bewerten. Während dieser zwei Wochen kann es durchaus zu einer Veränderung des Stuhlgangs kommen, dein Hund das Futter erstmal nicht wie gewohnt verschlingt oder es zu sporadische Blähungen kommt. Sofern diese nicht lange anhalten und der Stuhl nach 14 Tagen wieder fest aussieht kann davon ausgegangen werden, dass dein Hund das neue Futter gut angenommen hat. 

  • Viele Faktoren spielen bei der Dauer der Futterumstellung eine Rolle. Im vorangegangen Punkt haben wir darüber berichtet, dass eine Futterumstellung stückweise eingeführt werden sollte und man erst nach gut zwei Wochen entscheiden kann, ob ein Hund das neue Futter wirklich verträgt oder nicht. Das ist zwar allgemein richtig, aber man sollte bei der Dauer der Umstellung weitere Faktoren berücksichtigen. 
      • Das Alter des Hundes: Je älter dein Hund, desto länger kann die Umstellung dauern. 
      • Die allgemeine Verdauung deines Hundes: Sollte die Verdauung deines Hundes grunsätzlich sehr sensible sein, so kann kann die Umstellung schon mal Wochen oder sogar bis zu zwei Monate dauern. 
      • Die Häufigkeit der Umstellungen: Hast du schon öfter das Futter gewechselt, so kann es sein, dass eine weitere Umstellung schneller abläuft, als bei einem Hund, der lange Zeit nur ein einziges Futter gefressen hat.
      • Die Art der Umstellung: Stellt man von einem Trockenfutter auf ein anderes Trockenfutter, oder von einem Nassfutter auf ein anderes Nassfutter um, so verkürzt sich in der Regel die Dauer der Umstellung. Sollte zwischen einem Nassfutter und einem Trockenfutter umgestellt werden, so dauert dies in den meisten Fällen länger. 
      Alter Hund guckt in Kamera
      Eine Futterumstellung 
      nimmt bei älteren Hunden mehr Zeit in Anspruch

      Umstellung von Trocken- auf Nassfutter

      Die Umstellung von Trockenfutter auf Nassfutter birgt mehrere Risiken: Da Trockenfutter wesentlich “dichter” ist, muss dein Hund verhältnismäßig mehr Nassfutter zu sich nehmen, um den gleichen Energiebedarf abzudecken. Außerdem trinken viele Hunde nach einem Wechsel zu Nassfutter weniger, da in der Mahlzeit bereits ausreichend Flüssigkeit vorhanden ist oder schlingen das Futter, aufgrund der weichen Konsistenz. Beides kann zu Antriebslosigkeit und einer schlechten Verdauung führen. 

      Um die richtige Futtermenge von Nassfutter bestimmen zu können, ist es wichtig die Angaben auf der Verpackung unter der Berücksichtigung von Rasse, der Größe, des Gewichts und des Aktivitätslevels deines Hundes zu befolgen.

      Kleiner Hund liegt bei Mann mit weißem Hemd im Arm
      Die Futterumstellung dauert bei jedem Hund unterschiedlich lange

      Umstellung von Nass- auf Trockenfutter

      Bei der Umstellung von Nassfutter auf Trockenfutter gilt es einige Dinge zu beachten. In erster Linie ist es wichtig, darauf zu achten, dass dein Hund ausreichend Wasser zu sich nimmt. Dies liegt vor allem an dem geringeren Feuchteanteil im Trockenfutter. Außerdem bedarf es einer deutlich geringeren Menge Trockenfutter, um den gleichen Energiebedarf zu decken. Achte daher besonders auf die Futterempfehlungen der Hersteller. 

      Sollte dein Hund das Trockenfutter am Anfang nicht annehmen oder nur ungerne fressen, kannst du ihn bei der Umstellung unterstützen, indem du das Futter in Wasser aufweichst. So behält das Futter seinen Geschmack und dein Hund kann sich langsam an die neue, härtere Struktur des Trockenfutters gewöhnen. Hier sollte darauf geachtet werden, dass du nach und nach weniger Wasser verwendest, andernfalls wird sich dein Hund nicht an das Trockenfutter gewöhnen. 

      Futterumstellung bei Welpen

      Es lässt sich viel darüber streiten, ob Hunde im Laufe ihres Lebens irgendwann auf Seniorenfutter umsteigen sollten. Das ein Welpe in der ersten Zeit spezielles Welpenfutter bekommen soll, steht jedoch außer Frage. Der Grund dafür ist einfach: 

      Welpen brauchen in ihren jungen Wochen und Monaten von einigen Nährstoffen mehr als ein erwachsener Hund. Beispielsweise wird für einen gesunden Knochenwachstum mehr Kalzium benötigt. Sollte also ein Futter zu früh gewechselt werden, so kann es durch den Kalziummangel zu Probleme im Skelettaufbau kommen. Ein zu später Wechsel des Futters kann dazu führen, dass der Kalziumüberschuss nach abgeschlossenem Wachstum eine Versteifung des Skeletts oder der Gelenke bewirkt. 

      Um den richtigen Zeitpunkt für den Wechsel zu finden, kannst du dich in den meisten Fällen auf die Herstellerangaben auf der Verpackung des Hundefutter verlassen. Im Notfall kannst du dich auch von deinem Tierarzt oder deiner Tierärztin beraten lassen. 

      Welpe steht auf einer grünen Wiese
      Welpen benötigen anderes Futter als im Erwachsenenalter

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